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Imkerei
RP-Bienenhonig
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Schwarmzeit

Wie vermehren sich Bienenvölker auf natürlichem Weg?

Vor allem der Zeitraum von Ende April bis Anfang Juli ist in unseren Breiten bei Imkern als sogenannte „Schwarmzeit“ bekannt.
Das Wetter ist oft schön und warm und es gibt einen Überfluss an Nektar und Pollen. Zudem ist die Legeleistung gesunder Königinnen enorm: Zwischen 1000 und bis zu 2000 Eier legt sie jetzt täglich, aus denen drei Wochen später die Jungbienen schlüpfen. Der noch freie Platz im Volk wird schnell knapp. Diese Umstände nutzen zahlenmäßig starke Bienenvölker, um sich zu teilen und „ab zu schwärmen“. In etwa die Hälfte der Bienen ziehen mitsamt der aktuellen Königin aus ihrer bisherigen Behausung aus und lässt sich zunächst in unmittelbarer Nachbarschaft als „Schwarmtraube“ in einem Baum oder Strauch nieder. Nach gewisser Zeit zieht der Schwarm endgültig weiter. Wer das schon einmal beobachtet hat, wird beeindruckt sein. Es ist ein kleines Naturschauspiel, wenn sich in der warmen Frühlingsluft eine Wolke von zigtausenden von Bienen summend und brummend auf den Weg macht.
Schwarm
Bienenschwarm / -traube in einem Haselnussstrauch.
Wann ein Bienenschwarm loszieht, hängt u.a. vom Zustand des Bienenvolkes, dem Wetter und auch der Tageszeit ab. Meist ist es an einem späten Vormittag eines sonnigen, warmen Tages. Außerdem muss ein Bienenvolk vor der Teilung groß genug sein, dass sowohl Schwarm als auch der zurückbleibende Volksteil eine Überlebenschance haben.
Der zurückgebliebene Volksteil verbleibt in der Bienenkiste, der sogenannten „Bienenbeute“ und zieht sich wieder eine neue Königin heran. Im Grunde genommen ist das Schwärmen ein ganz normaler Vorgang, den Bienenvölker seit Jahrmillionen für sich nutzen, um sich zu vermehren und den Volksbestand zu regenerieren. So werden auf natürlichem Wege Bruterkrankungen dezimiert.
Viele Imker sind über das Schwärmen ihrer Bienen nicht ganz so glücklich: Eine negative Folge des Schwarmtriebs, vor allem bei Nachschwärmen (Abgänge mehrerer Schwärme aus dem gleichen Volk) ist, dass mit jedem Schwarm die Masse an Bienen in der Bienenbeute abnimmt und die Honigernte aus diesem Volk schlecht sein wird oder auch ganz ausfällt. Außerdem wird die Kooperationsbereitschaft der Nachbarschaft auf die Probe gestellt, wenn sich jedes Jahr mehrere Bienenschwärme in deren Gärten niederlassen.
Schwarm Bienentraube
Wird ein Schwarm nicht wieder eingefangen, hat er einerseits aufgrund fehlender Betreuung durch den Imker und damit verbundener fehlender Krankheitsvorsorge (Parasitenbefall), andererseits aufgrund oft fehlender geeigneter Nistmöglichkeiten oder auch Futtermangels auf Dauer keine großen Überlebenschancen. Daher ist es sinnvoll, als Imker den Schwarmtrieb nicht einfach laufen zu lassen, sondern ihn durch geeignete Maßnahmen kontrolliert zu lenken. Hierfür stehen dem Imker mehrere, unterschiedliche Methoden zur Verfügung. Voraussetzung ist aber, dass der Imker in der Schwarmzeit regelmäßig, spätestens alle acht Tage, seine Völker gewissenhaft auf eventuellen Schwarmtrieb hin kontrolliert.
War der Schwarm trotz aller Vorsorge nicht zu verhindern, sollte sich der Imker für ihn verantwortlich fühlen und ihn aus oben genannten Gründen wieder einfangen. Dies gilt gerade im städtischen Raum, in dem ein niedergelassener Schwarm an einer ungünstigen Örtlichkeit großes Aufsehen erregen kann.
Scharm Bienentraube

Wie und woran erkennt der Imker, dass seine Bienen in Schwarmstimmung sind?

Schwarm Weiselzellen
Viele Weiselzellen (die länglichen Brutzellen), deuten darauf hin, dass das Volk abschwärmen wird.
Anfängliche Schwarmlust erkennt man an den Weiselnäpfchen. Bevor die Bienen die Weiselzellen ganz ausbauen, erstellen sie Weiselnäpfchen (Spielnäpfchen). Sobald der Imker ein Weiselnäpfchen erkennt, welches ein Ei bzw. eine Larve im Futtersaft enthält, befindet sich das Volk in Schwarmstimmung und macht sich bereit zur Teilung. Wenn die Bienen in Schwarmstimmung sind, werden sie höchstwahrscheinlich gleich mehrere solcher Näpfchen mit einem Ei belegen und zu einer größeren Königinnenzelle (Weiselzelle) ausbauen. Von der Eiablage der Königin in das Näpfchen bis hin zur Verdeckelung der Zelle vergehen genau neun Tage. Der neunte Tag, ab Eiablage, ist der früheste Zeitpunkt, an dem der erste Schwarm (Vorschwarm) abgehen kann. Dieser besteht aus der alten Königin und ca. der Hälfte aller Bienen des Volkes. Aus diesem Grund muss der Imker, will er den Schwarm verhindern, spätestens am achten Tag, seit seiner letzten Kontrolle, wieder zur Stelle sein und die Absicht des Bienenvolkes erkennen und danach handeln.
Schwarm Weiselzellen
Wenn ein Vorschwarm aus der Bienenbeute ausgezogen ist, sind wahrscheinlich noch weitere Weiselzellen auf den Brutwaben im Bienenvolk vorhanden, die kurz vor der Verdeckelung stehen. Bis die erste der jungen Königinnen aus ihrer Weiselzelle schlüpft, vergehen insgesamt 16 Tage (nach sieben Tagen der Verdeckelung). Entweder die Bienen haben jetzt keine Lust mehr zu schwärmen und die neue Königin sticht die anderen Königinnen von außen in ihren Weiselzellen ab, oder sie bleiben in Schwarmstimmung und es wird zu einem oder mehreren Nachschwärmen kommen. Sie beinhalten nicht wie im Vorschwarm eine alte, begattete Königin, sondern eine oder in manchen Fällen sogar mehrere junge und unbegattete Königinnen.

Problem Wespennest

Ein Wespennest im Garten, im Schuppen oder am Haus, z.B. im Rollladenkasten! Was tun?

In der Regel geraten die Deutschen nur mit zwei Wespenarten in Konflikt, der Paravespula germanica und der Paravespula vulgaris, also der Deutschen Wespe bzw. der Gemeinen Wespe. Beide Arten stehen in Deutschland unter allgemeinem Naturschutz. Gemäß § 39 Abs. 1 Nr. 1 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es verboten, Wespen mutwillig zu beunruhigen oder ohne vernünftigen Grund zu fangen, zu verletzen oder zu töten.
Einige Wespenarten wie die Kreiselwespen oder Kopfhornwespen stehen sogar unter besonderem Schutz (§ 44 Abs. 1 Nrn. 1 und 3 BNatSchG). Verstöße können mit Bußgeldern bis zu 50.000 Euro geahndet werden.
Naturschutzproblem Wespennest

Darf man Wespennester entfernen?

Die Wespe steht unter Naturschutz, daher lautet die Antwort auf diese Frage: Grundsätzlich „Nein!“
Aber es gibt wie so häufig Ausnahmen.
Wespen sind nützliche Schädlingsbekämpfer. Die meisten Arten leben im Normalfall nicht in Menschennähe. Für ihre Behausungen bevorzugen sie oft Erdlöcher wie Mäuse- oder Maulwurfsgänge. Die Gemeine und die Deutsche Wespe bauen ihre Nester aber auch in unserem Umfeld. Als Nistplätze kommen für Wespen dann meist dunkle Hohlräume, wie z.B. ein Rollladenkasten, in Frage.

Eigenmächtiges Entfernen?

Das eigenmächtige Entfernen der Behausungen ist in der Regel nicht erlaubt. Unter Umständen stellt dies sogar einen Verstoß gegen den Artenschutz dar, wenn es sich um besonders seltene Wespen handelt. Aber auch jedes andere Wespennest steht unter Naturschutz. Wer eigenmächtig handelt, das Nest mutwillig zerstört, ausräuchert oder Gift gegen die Wespen einsetzt, riskiert eine Geldbuße von bis zu 50.000 Euro!

Wespennest umsiedeln?

Nur in Ausnahmefällen ist das Entfernen eines Wespennests zulässig. Dafür müssen aber „vernünftige Gründe“ vorliegen. Dann ist es erlaubt, Wespen umzusiedeln oder, falls das nicht möglich ist, die Tiere zu töten. Eine nahe Nachbarschaft zu den Wespen und eine damit verbundene Störung der Ruhe reicht als „vernünftiger Grund“ meist nicht aus. Sind Sie allerdings Allergiker, bei dem ein Wespenstich tödlich enden kann, haben kleine Kinder im Haus oder andere Tiere werden durch die Wespen bedroht, kann ein solcher „vernünftiger Grund“ vorliegen. Auch Wespen unter Artenschutz dürfen dann umgesiedelt werden.
Die Entfernung oder Umsiedlung eines Wespennestes muss zuerst genehmigt werden! Dafür stellen Sie einen Antrag mit einer Begründung bei der für Sie zuständigen Behörde. Dies kann die Naturschutzbehörde sein, das Landratsamt oder die Stadtverwaltung. Wer eigenmächtig ohne Genehmigung handelt, riskiert eine Geldbuße!

Wer ist für die Entfernung bzw. Umsiedlung von Wespennestern zuständig?

Lassen Sie das Wespennest, bei einer vorliegenden Genehmigung, von Profis (professionellen Schädlingsbekämpfern) entfernen. Wespen werden sehr aggressiv, wenn ihr Nest bedroht ist. Die Gefahr von Stichen ist groß! Die Kosten für die Beseitigung hängen von Ort, Erreichbarkeit des Wespennestes und vor allem der zeitlichen Dringlichkeit ab. Es empfiehlt sich, vorab die Preise der lokalen Kammerjäger einzuholen. Rechnen Sie dabei mit 100 bis 250 Euro.
In der Regel werden Sie eine Absage erhalten, wenn Sie auf den Einsatz von Feuerwehrleuten hoffen, um das Nest zu beseitigen. Die Feuerwehr ist generell nicht für die Entfernung von Wespennestern zuständig! Nur wenn eine konkrete Gefahr vorliegt und eine gewerbliche Schädlingsbekämpfungsfirma nicht oder nicht schnell genug zur Stelle sein kann, kann sie zur Hilfe gerufen werden.

Entwicklung der Biene

Vom Ei bis zum Insekt

Unsere Honigbienen durchlaufen in der Entwicklung vom Ei bis zum Insekt mehrere Verwandlungen (Metamorphose), bis sie als fertige Insekten (Imago) die Zellen verlassen.
Wissenswertes Entwicklung
Nur die Königin kann besamte Eier legen. Daraus entstehen weibliche Bienen (Arbeitsbienen oder Königinnen). Aus unbesamten Eiern entstehen die Drohnen. Die Eier werden besamt, wenn sie am Samenblasengang der Königin vorbeigleiten. Nach der Ablage in die Zelle verschmelzen Ei und Samenkern in den nächsten 3 – 4 Stunden miteinander. Mit der Verschmelzung beginnt die Entwicklung des Embryos. Bei unbesamten Eiern beginnt die Entwicklung ebenfalls nach dieser Zeit.

Embryo:

Der Eikern teilt sich und die Teilstücke bilden unter der Eischale eine Zellschicht. Diese bildet die vorläufigen Organanlagen. Die Geschlechtsorgane werden in diesem Stadium angelegt.

Made:

Nach drei Tagen schlüpft der Embryo als kleine Made aus dem Ei. Diese Made wird reichlich gefüttert, häutet sich 4-mal innerhalb von 6 Tagen, streckt sich und hat dann ca. um das 500-fache zugenommen. Der Mitteldarm hat sich jetzt mit dem Enddarm verbunden und die Made kotet auf den Zellenboden ab. Von den Pflegebienen werden nun die Zellen mit einem Wachsdeckel verschlossen. Die Made kleidet in den nächsten zwei Tagen das Zelleninnere mit einem Kokon aus. Die Verwandlung (Metamorphose) der jetzt unbeweglichen Made beginnt.

Puppe:

Im (Vor-) Puppenstadium werden die inneren Organe neu gebildet. Es erfolgt die 5. Häutung zur Puppe. Jetzt ist der Körperbau der Biene schon zu erkennen und der dunkle Farbstoff, die Pigmente, werden gebildet. Vor dem Schlupf wird das Puppenhemd (6.Häutung) abgestreift.

Biene:

Nach dem Durchnagen des Zellendeckels verlässt das Insekt die Zelle. Der Panzer härtet aus. Das Wachstum des Insekts ist damit beendet.

Die chilenische Honigpalme

Unsere "Jubaea chilensis" – die chilenische Honigpalme

Als Glücksbringer und gleichzeitiges Wahrzeichen unserer Imkerei RP-Bienenhonig haben wir uns Ende 2022 entschlossen, eine Jubaea chilensis – eine chilenische Honigpalme – anzuschaffen und im Garten, zwischen den Bienenvölkern, auszupflanzen. Nicht nur aufgrund ihres Namens und weil aus ihr tatsächlich „Honig“ gewonnen werden kann, sondern weil sie für Schönheit, Größe, Eleganz und Langlebigkeit steht. Sie kann hunderte von Jahre alt und dabei immer schöner und majestätischer werden.
Diese tolle, sehr winterharte Fiederpalme stammt ursprünglich aus der Nähe von Santiago de Chile. Sie ist dort mittlerweile so selten geworden, dass sie vom Aussterben bedroht und unter Naturschutz gestellt worden ist. Sie wurde einst massenhaft geschlagen, um einen zuckerhaltigen Saft, den sogenannten Palmhonig, zu gewinnen. In der Weiterverarbeitung wurden auch Palmwein und Palmzucker hergestellt, die als Delikatesse gehandelt wurden.
Naturschutz Chilenische Honigpalme
Abholung der Jubaea chilensis beim Palmenhändler.
Honigpalmestamm
Im Herbst 2023 erreichte die Jubaea bereits einen Stammdurchmesser von 90 cm.
Botanisch gehört die Honigpalme zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae) und ist die einzige Art der Gattung Jubaea. Vermutlich wurde sie nach dem König von Mauretanien, Juba II, benannt. Evtl. spielte auch das lateinische Wort juba für „Mähne“ bei der Namensgebung eine Rolle.
In ihrer chilenischen Heimat wächst sie noch heute in den Küstengebirgen bis in 2000 Meter Höhe hinauf, was ihre große Kältetoleranz (kurzfristig bis – 15 Grad) erklärt. Damit ist sie die frostverträglichste Fiederpalme überhaupt. Frei gewachsen oder ausgepflanzt kann die Palme mächtige 25 bis 30 Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser von 1,5 bis 2 Meter erreichen. Bis es soweit ist, vergehen jedoch viele Jahrzehnte, da sie, vor allem in jungen Jahren, nur sehr langsam wächst. Bis zu einer erkennbaren Ausbildung des Stammes können bis zu 25 Jahre vergehen. Bis zur ersten Blüte dauert es ca. 50 bis 60 Jahre.
Die Früchte der Jubaea chilensis sehen aus wie kleine Kokosnüsse. Deshalb werden sie auch „Coquitos“ genannt, was spanisch ist und so viel wie „Kokosnüsschen“ bedeutet. Sie sind im Durchmesser ca. 3 cm groß, gelblich gefärbt, haben eine harte Schale und sind essbar. Sie schmecken tatsächlich kokosähnlich. Mit ihnen können aber auch Keimlinge und somit neue Palmen gezogen werden. Man muss aber viel Geduld aufbringen: Manchmal dauert es bis zu 12 Monate, bevor der Samen zu keimen beginnt.
Die Jubaea wird inzwischen auch in Europa angepflanzt. Zu den häufigsten europäischen Standorten gehören die Mittelmeerregion rund um Italien, Frankreich, sowie Südtirol, wo sie oft als Park- oder Straßenbaum anzutreffen ist. Bei uns wird sie vorzugsweise im Kübel kultiviert.
Ihre riesige Ausladung der später bis zu 5,5 Meter langen Fiederblätter erfordert beim Auspflanzen im Garten einen großen, solitären und sonnigen Platz. Dort zieht sie dann (neben den Bienenkästen…) alle Blicke auf sich. Im Winter, bei eisigen Temperaturen, benötigt sie aber einen dementsprechenden Winterschutz.
Erworben werden kann die Jubaea chilensis im gut sortierten Palmen-Fachhandel. Sehr große Exemplare sind rar und selten zu bekommen, da die Jungpalmen, vor allem in den Anfangsjahren, extrem langsam wachsen.
Unsere Jubaea im Herbst 2023 mit einer Gesamthöhe 4,00 Meter.

Gesundheitliche Gefahren

Bienenstich - und nun?

Grundsätzlich stechen sowohl Bienen als auch Wespen nur dann zu, wenn sie sich bedroht fühlen. Dabei können Wespen beliebig häufig zustechen, Bienen dagegen nur einmal.
Wenn man von einer Biene gestochen wird, bleibt der Stachel mit der Giftblase in der Stichstelle stecken. Durch den Verlust des Stachels stirbt die Biene. Die Wespe dagegen zieht ihren Stachel wieder heraus und lebt weiter. Am zurückbleibenden Stachel kann ein Bienen- vom Wespenstich unterschieden werden.
Die Biene injiziert also ihr ganzes Gift über den Stachel in die Haut des Menschen. Deshalb ist ein Bienenstich deutlich schmerzhafter als ein Wespenstich. Der Stachel darf nicht mit den Fingern gepackt und herausgezogen werden, denn dadurch würde das Gift aus der Giftblase in die Stichwunde gedrückt.
Imker schnippen den Stachel einfach mit dem Finger weg – ganz ohne Werkzeug. Schließlich hat man in den seltensten Fällen gleich eine Pinzette zur Hand. Ist der Stachel entfernt, sollte die Einstichstelle des Bienenstichs desinfiziert werden.
Am besten mit einem Desinfektionsspray aus der Hausapotheke. Anschließend den Bienenstich gut kühlen. Das lindert den Schmerz und hilft gegen die Schwellung. Ein Gel mit Antihistaminikum kühlt zusätzlich und lindert den Juckreiz. Bei mäßig ausgeprägten Symptomen empfiehlt sich die Behandlung des entzündeten Bienenstichs mit einem niedrigdosierten Hydrocortison-Präparat, das den Schmerz und die Schwellung weiter lindert.
Sind Mund, Rachen oder der Hals (auch äußerlich) betroffen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden, da durch die Schwellung die Luftzufuhr beeinträchtigt werden kann. Bis der Arzt eintrifft gilt es Ruhe zu bewahren und den Bienenstich zu kühlen, zum Beispiel indem man Eiswürfel lutscht.
Einige Menschen reagieren auf Bienenstiche allergisch. In diesem Fall treten Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Blutdruckabfall, großflächige Hautreaktionen und Atemnot bis hin zu einem allergischen Schock auf. Verständigen Sie in diesem Fall umgehend einen Arzt! Insektengiftallergiker sollten stets ein vom Arzt zusammengestelltes Notfallset mit sich führen.

Bienengiftallergie / Anaphylaktischer Schock

(Auslöser, Symptome, Schweregrade, Behandlungsmöglichkeiten, Verhaltensweisen)

Das Gefährliche ist, dass eine Allergie dem Betreffenden oftmals nicht vorher bekannt war. Aber selbst langjährig tätige Imker, die schon zig-fach von ihren Bienen gestochen worden sind, sind nicht davor gefeit, dass ihr Körper irgendwann einmal einer Extremreaktion unterliegt Theoretisch kann also jeder Mensch einen anaphylaktischen Schock erleiden. Deshalb sollten, zum Beispiel bei Insektenstichen, selbst kleinste Hinweise auf eine eventuelle allergische Reaktion sehr ernst genommen werden.

Wodurch kann ein anaphylaktischer Schock ausgelöst werden?

Ein anaphylaktischer Schock kann durch die unterschiedlichsten Allergene verursacht werden. Besonders häufige Auslöser sind Medikamente, Nahrungsmittel sowie Insektengifte. Aber auch eine Kombination verschiedener Faktoren wie z.B. eine Allergenexposition zusammen mit körperlicher Anstrengung oder Alkohol, Stress, akutem Infekt u.a. können eine Anaphylaxie auslösen.

Mögliche Auslöser im Überblick

Bienengiftallergie / Anaphylaktischer Schock

Der anaphylaktische Schock stellt eine allergische Extremreaktion des Organismus dar und kann innerhalb kurzer Zeit zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Zeigen sich bei einer Person mögliche Symptome einer Anaphylaxie, sollte deshalb umgehend Erste Hilfe geleistet und ein Notarzt gerufen werden. Nach einer Anaphylaxie sollte ein Allergietest durchgeführt werden, um das auslösende Allergen zu identifizieren. Wer bereits einmal eine anaphylaktische Reaktion erlitten hat, sollte ein Notfallset für Allergiker mit sich führen, um bei einer erneuten ähnlichen Reaktion rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten und das Entstehen eines lebensbedrohlichen Schockzustandes vermeiden zu können.
Der anaphylaktische Schock zählt zu den gefürchtetsten und schwerwiegendsten allergischen Reaktionen des menschlichen Körpers. Deshalb ist es nicht nur für Mediziner, sondern auch für Allergiker und Personen in deren Umfeld äußerst wichtig, Anzeichen einer Anaphylaxie zu erkennen und rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Was ist ein anaphylaktischer Schock und woran ist er zu erkennen?

Der Begriff Anaphylaxie kommt aus dem Griechischen und bezeichnet im medizinischen Sinn eine pathologische Akutreaktion des Immunsystems auf bestimmte allergene Auslöser, die den gesamten Organismus betreffen kann. Der anaphylaktische Schock stellt dabei die Maximalreaktion, die schwerste Form der Anaphylaxie dar: Das schlimmstenfalls tödliche Versagen des Kreislaufs.
Durch die Unterversorgung mit Blut führt der Kreislaufzusammenbruch zum Multiorganversagen. Eine anaphylaktische Reaktion kann auch zur Schwellung des Kehlkopfes führen und damit zum Verschluss der Atemwege. In weniger schweren Fällen treten nur leichtere Symptome, wie z.B. Juckreiz oder Hautausschlag auf.
Im Grunde genommen geschieht beim anaphylaktischen Schock dasselbe wie bei jeder anderen allergischen Reaktion – allerdings in einem extrem starken Ausmaß. Nachdem der Organismus bei einem Erstkontakt für das betreffende Allergen sensibilisiert worden ist, kommt es bei einem weiteren Kontakt zur Sofortreaktion und zur Freisetzung von Histamin. Dieser Botenstoff wird beim anaphylaktischen Schock in sehr großen Mengen freigesetzt, was wiederum eine schlagartige Erweiterung der Blutgefäße, aber auch ein Zusammenziehen der glatten Muskulatur, wie sie beispielsweise an den Bronchien vorkommt, zur Folge haben kann. Wenn alle Blutgefäße weit gestellt sind, führt dies zu einem drastischen Blutdruckabfall und kann im schlimmsten Fall durch Kreislaufversagen den Tod des Betreffenden zur Folge haben.

Was sind die typischen Symptome einer Anaphylaxie?

Üblicherweise werden die Symptome einer anaphylaktischen Reaktion in vier verschiedene Schweregrade eingeteilt. Erste Symptome können dabei Hautreaktionen wie Rötung und Quaddeln sowie Schleimhautreaktionen umfassen. Es können beispielsweise auch Unruhe oder Kopfschmerzen auftreten.
Die verschiedenen Schweregrade und Symptome können in unterschiedlicher Reihenfolge auftreten. Während sich die anaphylaktische Reaktion bei einigen Patienten nur in einer vorübergehenden Atemnot äußert, kommt es bei anderen innerhalb weniger Minuten zum Zusammenbruch des kompletten Organismus.
Deshalb sollte bereits beim Auftreten erster Symptome, zu denen auch Übelkeit oder ein Kribbeln in Händen und Füßen gehören können, an eine mögliche anaphylaktische Reaktion gedacht werden. Manche Patienten empfinden zu Beginn des Verlaufs ein „Gefühl drohenden Unheils“. Generell gilt die Faustregel, dass es für den Patienten umso gefährlicher ist, je schneller sich nach dem Kontakt mit dem Allergen die ersten Anzeichen einer anaphylaktischen Reaktion bemerkbar machen.

Die vier Schweregrade des Anaphylaktischen Schocks

Schweregrad Symptome
1. Leichte Allgemeinreaktion Rötungen
Quaddeln
Kopfschmerzen
Unruhe
2. Ausgeprägte Allgemeinreaktion Kreislaufdysregulation
Pulsveränderungen
Luftnot
Stuhl- und Urindrang
3. Bedrohliche Allgemeinreaktion Atemnot
Bronchospasmen
Bewusstseinseintrübungen
4. Multiples Organversagen Atemstillstand
Kreislaufstillstand

Wie wird ein anaphylaktischer Schock behandelt?

Eine Anaphylaxie als allergische Maximalreaktion des Organismus stellt eine lebensbedrohliche Situation und damit einen medizinischen Notfall dar. Aufgrund der erheblichen Risiken sollte in jedem Fall vermieden werden, dass es überhaupt erst so weit kommt. Bei Patienten, bei denen bereits eine Allergie – zum Beispiel gegen Bienen- oder Wespengift – festgestellt wurde, sollte deshalb nach Möglichkeit eine Hyposensibilisierung eingeleitet werden.
Diese sollten auch immer ein Allergie-Notfallset bei sich tragen, das Medikamente enthält, die eine allergische Reaktion im Falle eines Bienen- oder Wespenstichs lindern sowie Blutdruck und Kreislauf stabilisieren. Dazu gehören ein Kortison-Präparat und ein schnell wirksames Antihistaminikum als abschwellende Mittel. Zusätzlich enthält das Erste-Hilfe-Set eine Adrenalin-Fertigspritze, die Blutdruck und Kreislauf in Minutenschnelle stabilisiert.
Ein solches Erste-Hilfe-Set wird normalerweise verordnet, wenn es nach einem Insektenstich zu einer allergischen Allgemein-Reaktion gekommen ist.
Eine weitere wichtige Vorbeugungsmaßnahme, die insbesondere Arzneimittel- oder Nahrungsmittelallergien infrage kommt, ist das Vermeiden des Kontakts mit den entsprechenden Allergenen. Darüber hinaus sollte in potenziell kritischen Situationen, zum Beispiel nach einem Insektenstich oder nach erstmaliger Anwendung von potenziell allergieauslösenden Medikamenten, besonders sorgfältig auf eventuelle Symptome einer anaphylaktischen Reaktion geachtet werden.
Besteht der Verdacht auf eine Anaphylaxie, sollte umgehend der Notarzt gerufen und Erste Hilfe geleistet werden, denn bei Anzeichen eines Schocks kommt es vor allem auf schnelles, entschiedenes Handeln an.
Wichtige Erste-Hilfe-Maßnahmen sind – soweit möglich – die Entfernung des mutmaßlichen Auslösers, etwa eines Bienenstachels, und die sogenannte Schocklage. Bei einer Herz-Kreislaufsymptomatik sollte der Patient so liegen, dass die Beine eine erhöhte Position einnehmen und dadurch der Rückfluss des Blutes aus den Extremitäten erleichtert wird. Insektengift-Allergiker sollten im Umgang mit der Adrenalin-Fertigspritze (Autoinjektor) geübt sein. Die Spritze wird in den Oberschenkel appliziert, das Adrenalin verengt bei einem Blutdruckabfall in Minutenschnelle die Gefäße und stabilisiert dadurch Blutdruck und Kreislauf. Bei Luftnot sollte der Patient in eine sitzende Position gebracht werden.
Hat der Patient jedoch bereits das Bewusstsein verloren, muss er unbedingt in die stabile Seitenlage gebracht werden. Bei Kreislaufstillstand müssen umgehend Reanimationsmaßnahmen wie die Herzdruckmassage eingeleitet werden. Ärztliche Notfallmaßnahmen beim anaphylaktischen Schock sind die Schaffung eines venösen Zugangs und die Einleitung einer Volumenersatztherapie. Bei schwerwiegenden Schockzuständen muss Adrenalin eingesetzt werden, um eine Verengung der Blutgefäße, eine verbesserte Herz-Kreislauf-Funktion und ein Abschwellen der Schleimhäute zu erreichen. Um die allergische Reaktion einzudämmen, werden ein Antihistaminikum und Kortison verabreicht. Patienten, bei denen es zu einer anaphylaktischen Reaktion gekommen ist, sollten in jedem Fall einen Allergietest durchführen lassen, um die Ursache eingrenzen und den Kontakt mit den auslösenden Allergenen künftig vermeiden zu können.

Verhaltensweisen bei Anaphylaxie

Außerdem sollten sie ständig ein „Notfallset Allergie“ mit sich führen, das ein Antihistaminikum, ein Kortisonpräparat sowie einen Adrenalin-Autoinjektor enthält.
Präparate in flüssiger Form sind dabei vorzuziehen, weil Tabletten eventuell nicht oder nur mit Schwierigkeiten eingenommen werden können, wenn die Mund- und Rachenschleimhäute aufgrund einer allergischen Reaktion angeschwollen sind.
Diese Seite mit den Informationen über Bienenstich und Bienengiftallergie, bzw. anaphylaktischem Schock, dient ausschließlich der persönlichen Weiterbildung. Sie ersetzt auf keinen Fall die Beratung oder Behandlung durch einen Arzt. Im Falle einer Erkrankung und deren Behandlung ist immer zuerst ein ausgebildeter Mediziner aufzusuchen. Es wird keinerlei Garantie auf die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der angegebenen Informationen gegeben.

Das Leben einer Arbeitsbiene

Von der Putzfrau zur Kundschafterin

Das Leben einer Arbeiterin in einem Bienenstaat ist nicht von allzu langer Dauer geprägt. Die Sommerbiene bringt es auf etwa 35 Lebenstage. Die Winterbiene kann bis zu neun Monate alt werden. In ihrem Leben führt die Honigbiene mehrere „Berufe“ aus:
Leben einer Arbeitsbiene

Wie lange leben Bienen?

Ein starkes Bienenvolk besteht aus einer Königin, ca. 40.000 Arbeiterinnen und 500 – 1.000 Drohnen.
Im Bienenstock gibt es eine klare Arbeitsteilung für jeden der drei Bienentypen. Die überwiegende Mehrheit der im Volk lebenden Bienen bilden die fleißigen Arbeiterinnen. Nach ca. 35 arbeitsreichen Lebenstagen sind sie erschöpft, ihre Flügel sind abgenutzt und sie sterben.

Arbeiten mit oder ohne Schutzausrüstung

Jeder, der eine Bienenhaltung betreibt, wird über kurz oder lang von seinen Bienen auch einmal gestochen. Das lässt sich nicht verhindern – ob mit oder ohne das Tragen eines Schutzanzugs. Der Schutzanzug, kombiniert mit Lederhandschuhen und evtl. sogar hohen Stiefeln, gibt dem Träger, vor allem Imker, die mit diesem Hobby erst begonnen haben, eine gewisse Art von Sicherheit. Sie haben dann weniger Respekt und Scheu, während sie an ihren Völkern arbeiten und verhalten sich dadurch ruhiger. Mit zunehmender Erfahrung und verinnerlichten Arbeitsabläufen, verliert man, mit dieser gewonnenen Sicherheit und der entstehenden Routine im Umgang mit den Bienen, automatisch seine Angst vor den Tieren und wird schrittweise die „Vermummung“ wieder ablegen.
Andererseits gibt es Imker, vor allem jene, die eine Allergie gegen Bienengift haben, die immer mit Schutzanzug, Arbeitsstiefel und Lederhandschuhen ihre Völker bearbeiten. Das muss jeder für sich selber entscheiden. Beide Arbeitsweisen, ob mit oder ohne Schutzanzug, haben ihre Vor- aber auch Nachteile.
Schutzanzug
Oft hört und liest man, dass man Schleier und Handschuhe nur anziehen soll, wenn es notwendig ist, d.h. wenn die Bienen einmal sehr aggressiv und angriffslustig sein sollten. Durch die dicken Lederhandschuhe hätte man nicht genügend Gefühl, vor allem beim Ziehen und Wiedereinhängen der Waben.
Meiner eigenen Erfahrung nach stimmt diese Aussage nicht ganz. Wer regelmäßig mit Handschuhen arbeitet, gewöhnt sich so daran, dass das problemlos, ohne jede Einschränkung, möglich ist. Ob dies im oft heißen Sommerhalbjahr auch körperlich bequem ist, ist eine andere Sache. Man schwitzt schon tüchtig dabei. Dafür hat man nach der Arbeit am Bienenstock keine mit Propolis, Wachs oder Honig verklebten Finger und auch die Freizeitkleidung bleibt sauber, wenn man darüber einen Schutzanzug trägt. Zudem fängt man sich lange nicht so viele Stiche ein, als wenn man ohne Schutzkleidung am Arbeiten ist. Im Schmerzempfinden solcher Stiche ist jeder Mensch verschieden: Während es die einen überhaupt nicht interessiert, tut es anderen doch sehr weh.
Jeder Imker muss hier seinen eigenen Weg finden, wie er für sich am besten zu recht kommt.
Schutzanzug