Unsere "Jubaea chilensis" – die chilenische Honigpalme

Als Glücksbringer und gleichzeitiges Wahrzeichen unserer Imkerei RP-Bienenhonig haben wir uns Ende 2022 entschlossen, eine Jubaea chilensis – eine chilenische Honigpalme - anzuschaffen und im Garten, zwischen den Bienenvölkern, auszupflanzen. Nicht nur aufgrund ihres Namens und weil aus ihr tatsächlich „Honig“ gewonnen werden kann, sondern weil sie für Schönheit, Größe, Eleganz und Langlebigkeit steht. Sie kann hunderte von Jahre alt und dabei immer schöner und majestätischer werden.

Diese tolle, sehr winterharte Fiederpalme stammt ursprünglich aus der Nähe von Santiago de Chile. Sie ist dort mittlerweile so selten geworden, dass sie vom Aussterben bedroht und unter Naturschutz gestellt worden ist. Sie wurde einst massenhaft geschlagen, um einen zuckerhaltigen Saft, den sogenannten Palmhonig, zu gewinnen. In der Weiterverarbeitung wurden auch Palmwein und Palmzucker hergestellt, die als Delikatesse gehandelt wurden.

Abholung der Jubaea chilensis beim Palmenhändler.

Im Herbst 2023 erreichte die Jubaea bereits einen Stammdurchmesser von 90 cm.

Botanisch gehört die Honigpalme zur Familie der Palmengewächse (Arecaceae) und ist die einzige Art der Gattung Jubaea. Vermutlich wurde sie nach dem König von Mauretanien, Juba II, benannt. Evtl. spielte auch das lateinische Wort juba für „Mähne“ bei der Namensgebung eine Rolle.

In ihrer chilenischen Heimat wächst sie noch heute in den Küstengebirgen bis in 2000 Meter Höhe hinauf, was ihre große Kältetoleranz (kurzfristig bis – 15 Grad) erklärt. Damit ist sie die frostverträglichste Fiederpalme überhaupt. Frei gewachsen oder ausgepflanzt kann die Palme mächtige 25 bis 30 Meter hoch werden und einen Stammdurchmesser von 1,5 bis 2 Meter erreichen. Bis es soweit ist, vergehen jedoch viele Jahrzehnte, da sie, vor allem in jungen Jahren, nur sehr langsam wächst. Bis zu einer erkennbaren Ausbildung des Stammes können bis zu 25 Jahre vergehen. Bis zur ersten Blüte dauert es ca. 50 bis 60 Jahre.

Die Früchte der Jubaea chilensis sehen aus wie kleine Kokosnüsse. Deshalb werden sie auch „Coquitos“ genannt, was spanisch ist und so viel wie „Kokosnüsschen“ bedeutet. Sie sind im Durchmesser ca. 3 cm groß, gelblich gefärbt, haben eine harte Schale und sind essbar. Sie schmecken tatsächlich kokosähnlich. Mit ihnen können aber auch Keimlinge und somit neue Palmen gezogen werden. Man muss aber viel Geduld aufbringen: Manchmal dauert es bis zu 12 Monate, bevor der Samen zu keimen beginnt.

Die Jubaea wird inzwischen auch in Europa angepflanzt. Zu den häufigsten europäischen Standorten gehören die Mittelmeerregion rund um Italien, Frankreich, sowie Südtirol, wo sie oft als Park- oder Straßenbaum anzutreffen ist. Bei uns wird sie vorzugsweise im Kübel kultiviert.

Ihre riesige Ausladung der später bis zu 5,5 Meter langen Fiederblätter erfordert beim Auspflanzen im Garten einen großen, solitären und sonnigen Platz. Dort zieht sie dann (neben den Bienenkästen…) alle Blicke auf sich. Im Winter, bei eisigen Temperaturen, benötigt sie aber einen dementsprechenden Winterschutz.

Erworben werden kann die Jubaea chilensis im gut sortierten Palmen-Fachhandel. Sehr große Exemplare sind rar und selten zu bekommen, da die Jungpalmen, vor allem in den Anfangsjahren, extrem langsam wachsen.

Unsere Jubaea im Herbst 2023 mit einer Gesamthöhe 4,00 Meter.